Leben mit einem alkoholkranken Menschen
- Michaela Dr. Ernst
- 17. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Es ist ein gewöhnlicher Dienstagabend in der Familie Mustermann. Es ist Abend und in der Küche riecht nach Essen erfüllt. Anna, die 12-jährige Tochter, hat sich Mühe gegeben, das Abendessen vorzubereiten. Das macht sie immer, wenn ihre Mutter Spätschicht hat. Sie hofft, dass das gemeinsame Essen ruhig und stressfrei verlaufen wird. Das ist immer ungewiss, da der Alltag von den Problemen mit ihrem alkoholkranken Vater geprägt ist.

Anna hat ihren kleinen Bruder Max, der erst 8 Jahre alt ist, in die Vorbereitungen einbezogen. Gemeinsam haben sie Spaghetti gekocht und eine Tomatensauce zubereitet. Während sie den Tisch decken, spricht Anna mit Max über die Schule und die Dinge, die sie am nächsten Tag machen wollen. Sie versucht, eine fröhliche Atmosphäre zu schaffen, auch wenn sie innerlich angespannt ist.
Um 18:30 Uhr kommt ihr Vater nach Hause. Er hat einen langen Arbeitstag hinter sich, und Anna merkt sofort, dass etwas nicht stimmt. Er schwankt leicht, und der Geruch von Alkohol ist deutlich wahrnehmbar. Anna hält den Atem an und schaut nervös zu Max, der unbedarft mit seinem Spielzeug spielt.
Die drei setzen sich an den Tisch und Anna versucht ein Gespräch zu beginnen, erzählt von ihrem Schultag. Doch Thomas reagiert gereizt. „Kannst du nicht einfach aufhören zu reden?“ sagt er scharf. Der Tonfall trifft Anna wie ein Schlag. Sie zieht sich zurück und schaut auf ihren Teller, während Max verwirrt zwischen den beiden hin und her blickt.
Nach ein paar Minuten des Schweigens, in denen die Atmosphäre immer angespannter wird, greift der Vater nach dem Wein, den er auf dem Tisch stehen hat. „Ich brauche etwas, um mich zu entspannen“, murmelt er und schenkt sich ein Glas ein. Anna fühlt sich unwohl und die innere Anspannung nimmt weiter zu..
Plötzlich beginnt der Vater über die Arbeit zu schimpfen. Seine Wut entlädt sich in einem Streit über Kleinigkeiten. Er beschuldigt Anna, nicht genug im Haushalt zu helfen, und Max wird ebenfalls in den Streit hineingezogen, als er versucht, seinen Vater zu beruhigen. „Papa, hör auf! Es ist nur Abendessen!“, ruft Max verzweifelt.
Die Situation eskaliert, als Thomas noch lauter wird und anfängt, Dinge zu werfen. Anna ist in Panik und weiß nicht, was sie tun soll. Sie versucht, Max zu beruhigen und ihn von der Situation abzulenken. „Komm, lass uns in dein Zimmer gehen“, sagt sie leise.
Nachdem Anna und Max in das Zimmer geflüchtet sind, hören sie, wie ihr Vater sich weiter beschwert und schließlich ins Wohnzimmer geht, um alleine zu sein. Anna fühlt sich traurig und machtlos. Sie weiß, dass solche Situationen immer wieder und zunehmend immer häufiger vorkommen.
Nach diesem Vorfall beschließt Anna, dass sie etwas unternehmen muss. Sie spricht mit ihrer Mutter, die oft versucht, die Probleme zu ignorieren, und erklärt ihr, wie sehr die Streitereien die Kinder belasten. Gemeinsam beschließen sie, Hilfe zu suchen. Sie erkundigen sich nach Hilfsangeboten für Angehörige.
Diese konkrete Alltagssituation zeigt, wie schnell sich ein normaler Abend in einem Streit verwandeln kann, wenn Alkohol im Spiel ist. Es verdeutlicht die emotionalen Belastungen, die Kinder und Angehörige erleben, und die Notwendigkeit, aktiv nach Lösungen zu suchen, um die Situation zu verbessern.
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